Literatur – Stimme der Demokratie
mit: Isolde Charim und Josef Haslinger
Moderation: Stefan Gmünder
Di, 17. September, 19 Uhr
Stadtbibliothek St. Pölten, DachBoden

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Politik in Österreich kommt es auf Grundsätze, Wahrheit usw. nicht mehr an. Ihr geht es einzig darum, gegebene Gefühle machtpolitisch nutzbar zu machen [...]. (J. Haslinger)

Bereits in den 1980er Jahren beschreibt der österreichische Autor Josef Haslinger in Politik der Gefühle (S. Fischer 1987) - mit einem seismographischen Gespür für politische und damit einhergehenden gesellschaftspolitischen Veränderungen - die Abkehr von einer inhaltlich orientierten hin zu einer emotional aufgeladenen Auseinandersetzung mit Politik. Gesellschaftspolitischen Veränderungen spürt auch Isolde Charim in Ich und die Anderen. Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert. (Zsolnay 2018) nach, indem sie das Erodieren der homogenen Gesellschaft zugunsten einer pluralisierten aufzeigt.

Ein Bedürfnis des pluralisierten Individuums ist das vehemente Bedürfnis als Einzelner vorzukommen, gehört zu werden, sich angesprochen zu fühlen. (I. Charim)

Beide Autor:innen diskutieren u.a. über die Fragilität westlicher Demokratien mit Literaturkritiker und Moderator Stefan Gmünder.


Isolde Charim, geboren in Wien, Studium der Philosophie in Wien und Berlin, arbeitet als freie Publizistin und ständige Kolumnistin der taz und des Wiener Stadtmagazins Falter. 2018 erhielt sie für Ich und die Anderen (Hanser 2018) den Philosophischen Buchpreis sowie 2022 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik.

Josef Haslinger, geboren in Zwettl, lebt in Wien. Ab 1996 lehrte er als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Haslinger erhielt zuletzt den Preis der Stadt Wien und den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels. Aktuelle Titel: Mein Fall (S. Fischer 2020), Child in Time (Faber&Faber 2019)

©H.Neubauer
Josef Haslinger

©D.Novotny
Isolde Charim